„Sei ein Mensch”
„Sei ein Mensch“ ist die schlichte Aufforderung von Margot Friedländer, 75 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik: Hinschauen, in existentiellen Notlagen helfen, Würde und Menschenrechte sichern.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,
wir danken Ihnen sehr herzlich für Ihre wichtige Unterstützung für Matteo und damit für hunderte geflüchtete Menschen in unserem Land, die wir mit Ihrer Hilfe retten konnten. Wir brauchen Sie und Euch auch weiterhin, um gerade jetzt an der Seite der Menschen zu bleiben, die auf der Suche nach Sicherheit und nach einer Überlebensperspektive für sich und ihre Kinder in existentielle Notlagen geraten.
Der Bericht von Ahmed, eines syrischen jungen Mannes, der in Bulgarien wie so viele andere Schreckliches erlebt hat, ist symptomatisch für die Missstände, an deren Beseitigung wir arbeiten:
„Ich kam nach Bulgarien Ende April zu Fuß über die Grenze in einer Gruppe von dreizehn Leuten. Die bulgarischen Polizisten entdeckten uns etwa fünf Tage später im Wald. Sie schlugen uns und traten uns mit Stiefeln. Es gab Verletzte. Dann brachten sie uns in ein Gefängnis nach Butsmansi bei Sofia. Dort blieb ich 19 Tage. Ich war mit ca. 40 Personen in einer Zelle. Wir schliefen auf dem Boden. Es war sehr schmutzig. Es gab viel Ungeziefer, Wanzen und Krätze. Es gab nur Sachen, die man nicht essen konnte. Wir mussten Wasser aus dem Wasserhahn der schmutzigen Toilette trinken. Von 21 Uhr bis 7 Uhr waren wir eingesperrt. Wir konnten die Toilette nicht benutzen. Einige haben aus dem Fenster uriniert. Ich war krank, wurde aber nicht behandelt. Die Polizisten schlugen uns auch im Gefängnis. Ich kann darüber kaum erzählen. Ich bin so verzweifelt. Nach dem Gefängnis wurden wir entlassen ohne eine Unterkunft.“
Ahmed arbeitet jetzt in einem Handwerksberuf in einer bayerischen Kleinstadt und lebt in Sicherheit und Frieden.
Matteo konnte wie ihn im Jahr 2024 viele andere retten und ihnen Sicherheit und eine neue Perspektive geben.
Matteo hat im September auf einer Recherchereise die katastrophalen Verhältnisse an der bulgarischen Grenze dokumentiert mit großer öffentlicher Wirkung.
Unsere Arbeit für den Schutz und die Betreuung von Flüchtlingen bleibt wichtig, gerade in diesen Zeiten.
Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende, weiter Würde und Menschenrechte zu schützen und so Schicksale zu wenden.
Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank
im Namen des gesamten Vorstandes
Stephan Reichel – Erster Vorsitzender