Rückblick auf Workshop-Tag und Mitgliederversammlung

Zur ersten Mitgliederversammlung von matteo waren in Augsburg am Samstag-Nachmittag des 1. Dezembers 2018 knapp 40 Mitglieder erschienen.

Mitgliederversammlung

Ein Jahr ist bereits seit der Vereinsgründung vergangen. Und so zogen Vereinsvorstand und Geschäftsführer Resümee. Das Vereinsnetzwerk ist in den zurückliegenden Monaten gewachsen und der Verein kann mittlerweile rund 200 Mitglieder verzeichnen. Formal wurde die Arbeit des Vereinsvorstandes, sowie der Bericht des Kassenprüfers entlastet. Wir haben aus der Mitgliederversammlung den Auftrag mitgenommen, im Neuen Jahr mit der Etablierung von weiteren Arbeitskreisen zu beginnen. Alle Mitglieder und Interessierte sind aufgerufen, mitzutun.

Am Vormittag fand eine Öffentliche Tagung für weitere interessierte Ehrenamtliche und Hauptamtliche mit etwa 70 Teilnehmenden statt, die der Mitgliederversammlung vorausging. Hier wurde in Workshops an Themen gearbeitet, die matteo fokussiert: Herausforderungen in und um sogenannten Ankerzentren wurden mit Geschäftsführer Stephan Reichel diskutiert. Eine weitere Workshopgruppe beleuchtete gemeinsam mit der ehemaligen Landtagsabgeordneten Christine Kamm das Thema Ausbildungsduldung für Geflüchtete als ein wichtiger Bestandteil der Integration. Und beim zweiten Vereinsvorsitzenden David Geitner konnten Fragen rund um die Verlängerung der Überstellungsfrist von sechs auf 18 Monate beantwortet und Handlungsalternativen diskutiert, sowie allgemeine Fragen zum Kirchenasyl gestellt werden.

Geschäftsführer Stephan Reichel ermutigte in seinem Eingangsrefererat die engagierten Mitstreitenden: „Wir müssen an die Ursachen herangehen. (…) Es gibt keinen Grund nachzulassen. Bleiben Sie hartnäckig!“ Damit wies er auf die Dublin-III-Betroffenen hin, die Deutschland verlassen und z.B. nach Rumänien, Bulgarien oder Italien zurückkehren müssen, weil sie dort als Geflüchtete zuerst registriert wurden. Die Zahlen belegen: Prozentual sei das Kirchenasyl in den letzten Jahren im Verhältnis zu den neuregistrierten Geflüchteten in Deutschland nicht gestiegen. Dass die Lebensumstände für Geflüchtete in den benannten EU-Ländern z.T. menschenunwürdig sind, muss thematisiert werden. Kirchenasyl kann in diesem Zusammenhang immer nur eine ultima ratio sein, so der Geschäftsführer. „Bei der Vermeidung von Gründen für Kirchenasyl können wir große mediale und politische Erfolge in Italien vorweisen.“ (siehe HIER)

Diskussion & Austausch nach dem Impulsreferat

Einige Teilnehmende äußerten ihren Unmut darüber, dass nach wie vor Abschiebungen nach Afghanistan vorgenommen werden. Dass Afghanistan nicht als sicheres Herkunftsland gesehen werden kann, dafür möchte sich der Verein auch weiterhin in den nächsten Monaten stark machen.

 

 

Aktueller Artikel über matteo in der SZ hier zur Ansicht: „Bereitschaft für Kirchenasyl sinkt“ von Bernd Kastner